PISA: „Misserfolg in Problemlösungskompetenz"

(Günther Gumhold/ www.pixelio.de)

Deutschland und Österreich liegen knapp über dem OECD Vergleich, was die PISA Ergebnisse zur Problemlösungskompetenz betrifft. Nun ja – es ist wohl selbsterfüllende Prophezeiung, wenn unsere Länder im Ranking und der Test insgesamt so schlecht ausfielen. An dieser Stelle eine sehr kritische Betrachtung.

Die Kriterien

Aus  meiner Relationalen Perspektive sehe ich mir immer gerne die Kriterien einer „Studie“ an, bevor ich die Bewertung unter die Lupe nehme. Und da muss ich schon sagen: Interessant, dass mit Aufgaben wie der „Wahl des billigsten Möbelstückes aus einem Katalog“ die Problemlösungsfähigkeit geprüft wurde. Aus meiner Sicht hat Problemlösungsfähigkeit nichts mit der Lösung trivialer Aufgaben zu tun – Aufgaben, deren Antwort bereits vor Beantwortung fest. Vielmehr ist ein „Problem“ für mich eine Fragestellung, bei der beliebig viele passende Antworten erst „erfunden“ werden müssen.

 

Die Bewertung

Bliebe aber immer noch die Frage: Was bringt es uns, die Performance in einem Bereich zu prüfen, der in den Schulen überhaupt nicht unterrichtet wird? Das wäre ja in etwa so, als würde man erstaunt feststellen, dass ein BMW, Mercedes oder Toyota kein guter Staubsauger ist. Das ist zwar auch eine Aussage, aber: Was nutzt sie uns – außer Stauergeld zu verbrauchen?

Ähnlich könnten wir fragen: Führt PISA dazu, dass unsere Schule nun „Problemlösungsfähigkeit“ fördert? Nein, leider nicht. Und seien wir mal ehrlich: Dazu wäre auch keine „Veränderung“ nötig, sondern eine grundlegende Neugestaltung. Die  hätten wir uns allerdings verdient! Aber sie beträfe bei Weitem nicht nur die „Problemlösungsfähigkeit“… In diesem Sinne: Auf viele weitere Jahre fröhlichen PISA-Forschens! Sie wissen ja: Dabei sein ist alles.

 

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