Reflexionsanleitung für den persönlichen Reset

Reflexionsanleitung für den persönlichen Reset

Es scheint, dass viele erst bei längerer Alltagsunterbrechung merken, dass ihr Leben so nicht mehr funktioniert – sie keinen Sinn mehr darin finden.

Was Sinn für einen Menschen macht, verändert sich meiner Erfahrung nach im Laufe seines Lebens. Es verändert sich mit seinen Erlebnissen, seinen Erfahrungen, seinen Beziehungen, den Menschen, denen er im Laufe seines Lebens begegnet. Was für uns Sinn macht, können natürlich nur wir selbst wissen. Aber wir werden darauf nie eine Antwort finden, die nur und allein von uns abhängt. Zu verwoben erleben wir uns mit anderen Systemen, anderen Geschichten, anderen Situationen. Dennoch lade ich Sie heute ein, sich mit der Antwort auf diese Frage möglichst ganz auf sich zu konzentrieren: Worin erlebe ich tatsächlich Sinn – was gibt meinem Leben Sinn?
Es gilt, tief in sich hineinzuhören und sich zu fragen – und wir kommen wieder zu den „Werkseinstellungen“ zurück – Was hat für mich immer schon Sinn gemacht, meinem Leben von frühester Kindheit an Sinn vermittelt, auch wenn ich es zwischenzeitlich vielleicht aus den Augen verloren habe?

Dann gibt es eine Frage, die der Sinnfrage zunächst recht ähnlich scheint, aber dennoch in eine völlig andere Richtung geht. Es ist die Frage, „Wofür bin ich wie gemacht?“
Meine Erfahrung in meinen Coachings ist: Was uns keine Mühe macht, das passt zu uns. Das ermöglicht uns, jene Punkte zu definieren, für die wir ein Talent haben.
Wissen Sie, was Sie können? Und: Wissen Sie, wie Sie es einsetzen können? Das sind die zentralen Fragen, die wir uns hier stellen. Ich lade Sie an dieser Stelle tatsächlich ein, mit einem Stoß Post-it durch die Erlebnisse Ihrer Vergangenheit zu ziehen und festzustellen, wo Sie erfolgreiche Erlebnisse hatten. Was Sie dort bewiesen haben. Und wie Sie dort welches Können gezeigt haben. Und natürlich geht es nur um jene Talente, die Sie mögen, die für Sie aktuell Sinn machen und für die Sie immer noch brennen.

Dann gibt es die Frage nach der Leidenschaft: Wofür brennen Sie – was interessiert Sie wirklich?
Wir finden unsere Leidenschaft heraus, indem wir uns über einen längeren Zeitraum beobachten: Was macht uns besonders viel Freude? Wo schlägt unser Herz höher? Welche Einladung würden wir nie ausschlagen? Die Leidenschaften fallen uns meiner Erfahrung nach erst beim Beobachten unseres aktuellen Tuns ein – und viele Menschen brauchen oft eine ganze Weile, bis sie sich ihrer Leidenschaften nach und nach bewusst werden. Und nicht selten sind sie sehr erstaunt darüber, was hier zutage tritt.
Ich finde es immer wieder interessant, wie wenig häufig sich die Leidenschaften von Menschen mit dem decken, was sie in ihrem Beruf ausüben. Und ich denke, dass weder die Bewerber noch die Arbeitgeber noch die Recruiting-Gespräche dafür verantwortlich sind. Vielmehr erlebe ich, dass wir uns selbst einfach zu wenig kennen – uns zu selten je kennenzulernen versucht haben.

Und zum Schluss möchte ich im Zusammenhang mit dem Reset, dem „Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen“ im persönlichen Kontext noch die Frage nach den Werten stellen: Was ist es Ihnen tatsächlich Wert, zu verfolgen und dafür alles andere aufzugeben?
Auch hier gibt es meines Erachtens kein „richtig“ oder „falsch“, sondern nur ein „persönlich mehr oder weniger passend“. Insofern: Was passt, ist individuell. Bedeutet: Ihre Reflexion ist höchst gefragt!

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